Ausgangslage in der Maschinensicherheit
In der Praxis wird automatische Rekonfiguration aber bisher nicht oder kaum eingesetzt. Der Grund dafür ist, dass eine Rekonfiguration einer Produktionsanlage immer auch eine erneute Sicherheitszertifizierung erfordert. Dies beinhaltet sowohl die Informationssicherheit („Security“) mit einer Risiko- und Bedrohungsanalyse nach IEC 62443, als auch die funktionale Sicherheit („Safety“) mit einer Risikobewertung nach IEC 61508 oder ISO 12100. Diese Analyse und Zertifizierungen sind aufwendig und erfolgen heute manuell durch Experten. Die Effizienzsteigerung und die zeitlichen Einsparungen, die durch automatische Rekonfigurationstechnologien grundsätzlich entstehen, werden durch diesen Umstand stark relativiert und sehr häufig sogar egalisiert.
Das Vorhaben
Im Forschungsvorhaben AutoS² werden (i) Anforderungen an die Automatisierung der Risikobeurteilung ermittelt und (ii) eine mögliche Semantik für die Verwaltungsschale (AAS) definiert und umgesetzt. Der dritte Baustein ist die (iii) Implementierung eines Bewertungsalgorithmus, der die Risikobewertung automatisiert durchführt.
Dabei sollen die Grundlagen für ein automatisches Bewertungssystem von Safety & Security Eigenschaften die für wandlungsfähige Produktion und intelligente technische Systeme geschaffen werden. Dazu werden die Informationen, die für eine automatisierte Sicherheitsbewertung notwendig sind, ermittelt, standardisiert und maschinenlesbar ausgeprägt. Die gesammelten Merkmale für Safety & Security sollen durch KI-basierte Algorithmen automatisiert überwacht und bewertet werden.
Klein- und mittelständische Unternehmen (KMU) sollen vor allem davon profitieren. Da diese sich eigene Fachkräfte mit dem notwendigen Safety & Security-Spezialwissen häufig nicht leisten können.