Ressourcenschonende, sichere Einsatzplanung
Das Fraunhofer IOSB-INA und der Eigenbetrieb Straßen des Kreis Lippe haben in den Wintern 2021, 2022 und 2023 ein IoT-Projekt im Bereich der Straßenwettererfassung zur Entscheidungsunterstützung für den Winterdienst durchgeführt.
Zu den Aufgaben des Eigenbetrieb Straßen des Kreis Lippe zählt unter anderem der Winterdienst auf den Kreisstraßen in Lippe. Als Entscheidungsgrundlage für den Streu- und Räumdienst dient das Straßenzustands- und Wetterinformationssystem (SWIS) vom Deutschen Wetterdienst, die langjährige Erfahrung der Einsatzleiter und gezielte Kontrollfahrten. Da es kein engmaschiges Messnetz mit lokalen Wetter- und Straßenwetterbedingungen gibt, wird teilweise prophylaktisch der Räumungsdienst entsandt – während sich mit präziseren Echtzeitdaten viele Ressourcen einsparen ließen.
Allerdings sorgen gerade die immer milder werdenden Winter für Einzelfallentscheidungen im Streu- und Räumeinsatz. So muss tagtäglich eine neue Entscheidung über einen möglichen Winterdiensteinsatz getroffen werden. Das Fraunhofer IOSB-INA und der Eigenbetrieb Straßen des Kreis Lippe haben in den Wintern 2021, 2022 und 2023 ein IoT-Projekt im Bereich der Straßenwettererfassung zur Entscheidungsunterstützung für den Winterdienst durchgeführt.
Ein engmaschigeres Sensornetz soll eine Entscheidungsunterstützung für die Einsatzleitung im Winterdienst bieten und gezieltere Streueinsätze ermöglichen um Materialkosten zu reduzieren und die Umwelt zu entlasten aber dabei stets die Sicherheit des Straßenverkehrs zu gewährleisten. Im IoT-Projekt wurden über die drei Winter an acht ausgewählten Messstellen Sensoren installiert um die Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit und den Luftdruck zu erfassen. Zum Einsatz kamen LoRaWAN-Sensoren (LoRaWAN – LongRangeWideAreaNetwork), die über Jahre mit einer Batterie betrieben werden können. Entsprechende LoRaWAN-Gateways zum Empfang der Sensordaten wurden am Schiedersee und auf dem Köterberg installiert. Die Sensorwerte sind für die Einsatzleitung im Winterdienst in einem Dashboard visualisiert.
„Unsere Partner vom Kreis Lippe und wir sind stolz darauf, einmal mehr mit IoT-Technologien eine Lösung geschaffen zu haben, die nachhaltig in beide Richtungen wirkt – in Richtung Ressourcenschonung und bspw. Einsparung von Streumittel sowie in Richtung gezielte Sicherheit auf der Straße. Das Teamwork mit dem Kreis Lippe hat wie auch bei anderen Projekten im IoT-Reallabor Lemgo Digital super funktioniert, wofür wir uns bedanken möchten“, freut sich Projektleiterin Kornelia Schuba von Fraunhofer.