Digitale Transformation: Wie weit sind die Städte?
(Lemgo / München) Die großen Herausforderungen, vor denen die deutschen Städte und Kommunen in Deutschland stehen, stehen im Zeichen der Digitalisierung und sich im Wandel befindlichen Demografie. Die Ziele sind klar: nachhaltiges Wirtschaften bei gleichzeitigem Wachstum der Wirtschaft und die Verbesserung der Lebensqualität im urbanen Raum. Um diese Ziele zu erreichen, müssen Städte smarte Lösungen auf den Weg bringen, intelligente Technologien miteinander kombinieren und das Stadtleben attraktiv, also stressfreier, partizipativ und transparent gestalten. Außerdem gilt es in ländlichen Regionen, die Anbindung an wirtschaftliche und gesellschaftliche Aktivitäten zu verbessern. Dem entgegen stehen traditionelle Denkweisen und begrenzte Ressourcen. Wie weit die Städte und Kommunen sind, wie die Positionierung der Smart-City-Initiativen gelingt und welche Erfolgsfaktoren bzw. Handlungsempfehlungen es gibt – diesen Fragen widmet sich eine Studie des Fraunhofer IOSB-INA und Deloitte Deutschland: „Smarte Städte und Regionen: Transformation gestalten“.
„Die Bewahrerin“, „Die Mobilisiererin“, „Die Aktivistin“ oder „Der Leuchtturm“ – die Studie ermöglicht die Einordnung von unterschiedlichen Städte- und Regionstypen im Kontext der digitalen Transformation, als Orientierung und strategische Basis. Ein Kernaspekt der Studie ist das kommunale Typologiemodell Smart City (KTMSC). Es ermittelt die Handlungsspielräume, die die Gestaltungbasis einer smarten Stadt oder Region darstellen. Hierfür werden die individuelle Ausgangslage vor Ort, die Leistungsfähigkeit sowie der Veränderungsbereitschaft in den Blick genommen mit dem Ziel, Entscheidungsträgern eine Orientierung für die Ausrichtung der eigenen Innovations- und Investitionsstrategie zu geben. Denn die meisten Smart-City-Inititativen sind mit einem erheblichen Kosten- und Ressourceneinsatz verbunden. Dies zeigt beispielsweise der Blick über die Landesgrenzen hinaus: Regierungen weltweit investieren schon heute jährlich ca. 2,5 Billionen US-Dollar in die Modernisierung der öffentlichen Infrastruktur. Um die eigenen verfügbaren Ressourcen möglichst effizient und effektiv einzusetzen, brauchen konkrete Smart-City-Initiativen eine zielgerichtete Strategie und Transparenz über die Handlungsspielräume. Die Studie von Deloitte und Fraunhofer identifiziert diese in sechs Smart City Domänen:
Umwelt & Energie
Die digitale Transformation adressiert auch die Anforderungen an einen klimaneutralen und nachhaltigen Energiehaushalt und die Senkung der CO2-Belastung, sowie bei der Erzeugung als auch beim Verbrauch – hier nehmen die Kommunen als lokale Akteure eine zentrale Rolle ein.
Verwaltung & Bildung
Hier können innovative digitale Lösungen erhebliche Mehrwerte schaffen: Zum einen die Steigerung der Effizienz in der Verwaltung, zum anderen die Steigerung der Transparenz und Interaktivität mit den Bürgern, zum Beispiel mit Blick auf digitale Serviceleistungen. Auch auf dem Bildungssektor kommen diese Vorteile zum Tragen.
Wirtschaft
Eine leistungsfähige digitale Infrastruktur schafft in den Städten und Regionen Standortattraktivität – für lokale Unternehmen, aber auch für die Neuansiedlung von Dependancen oder Start-Ups. Die Digitalisierung der Produktion spielt genauso eine Rolle wie die Grundlage für Services und Verfügbarkeit.
Mobilität
Diese Domäne ist zentral, da sie Implikationen anderer Domänen und Faktoren beinhaltet, z.B. Umweltaspekte, Standortattraktivität, Anbindung und Verfügbarkeit. Um Güter und Personen in Zukunft schneller, sicherer, günstiger und ressourceneffizienter zu befördern, braucht es technologische Grundlagen für autonomes Fahren, effiziente Verkehrsflusssteuerung und den Einsatz digitaler Mobilitätsplattformen.
Wohnen & Gesundheit
Intelligente Gebäude, Raum- und Wohnkonzepte sowie intelligente Vernetzung und Nutzung von Ressourcen sind Wege, dem steigenden Bevölkerungswachstum zu begegnen. In dieser Domäne richtet sich der Blick auf nachhaltiges Wohnen und eine intelligente Gesundheits- sowie Notfallversorgung.
Resilienz & Sicherheit
Der Klimawandel, Umweltkatastrophen und demografische Veränderungen erfordern ein sicheres und robustes Informations- und Krisenmanagement. Digitale Lösungen zum Schutz der Bevölkerung und Infrastrukturen, die Absicherung von Daten und Warnsysteme werden in dieser Domäne in den Fokus genommen.
Warum kommt der kommunalen Verwaltung und ihren Entscheidungsträgern eine entscheidende Rolle bei der Transformation zu smarten Städten und Regionen zu? Erfolgsentscheidend in der Umsetzung von Smart-City-Initiativen sind die Leistungsfähigkeit sowie die Handlungs- und Veränderungsbereitschaft der kommunalen Akteure. Verwaltungen müssen sich zu digital gestützten Ökosystemen entwickeln und Anknüpfungspunkte zu den Bürgern und Stakeholdern generieren und als aktive „Enabler“ auftreten. Dies ist vielleicht der entscheidende Erfolgsfaktor für den Wandel zu einer smarten Stadt oder Region. Neben den Ergebnissen der Studie stehen die Forscherinnen und Forscher von Fraunhofer Lemgo und die Analysten von Deloitte bereit, kommunale Verwaltungen und andere lokale Innovationstreiber zu informieren, zu beraten und zu begleiten.
Nehmen Sie Kontakt auf oder laden Sie sich die komplette Studie "Smarte Städte und Regionen: Transformation gestalten“ hier kostenfrei herunter.