Fraunhofer-Institut und TH OWL präsentieren auf der FMB 2024 die Zukunft der Produktion

Lemgo /

(Lemgo / Bad Salzuflen) – Wie lässt sich die individuelle Produktion von Gütern in Losgröße 1, am Beispiel einer Tasse Kaffee, umsetzen? Diese Frage steht im Mittelpunkt der gemeinsamen Präsenz des Fraunhofer-Instituts aus Lemgo und der Technischen Hochschule OWL auf der FMB 2024. Mit der Vorstellung einer miniaturisierten Produktionslinie als Kaffeemaschinendemonstrator gibt Fraunhofer Einblicke in die Zukunft der flexiblen, nachhaltigen und vollständig digitalisierten Fertigung.

© Fraunhofer IOSB-INA
Arbeiten an der CO2-neutralen beispielhaften Fertigungslinie: die beiden Fraunhofer-Entwickler Sascha Heymann und Dennis Basile.

Während große Produzenten in modernen Fertigungslinien etwa von Mobiltelefonen und Autos aktuell zwar schon auf modulare Produktionsprozesse setzen, zeigt das Team vom Innovation Campus Lemgo wie sich diese Konzepte durchgängig, von der Verwaltungsschale bis hin zum digitalen Zwilling, realisieren lassen. Auf der FMB 2024 demonstrieren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine vollständige digitale Wertschöpfungskette, die Automation und Flexibilität vereint. Im Zentrum stehen wandlungsfähige Produktionsmodule, die abgeschlossen und zugleich flexibel erweiterbar sind. Alle Module sind mit einer Verwaltungsschale versehen, was eine durchgängige Datenverfügbarkeit und Rückverfolgbarkeit ermöglicht.

Ein innovatives Beispiel dafür ist die CO2-neutrale Kaffeemaschine der Lemgoer Forscher: Diese wird durch einen Energiespeicher betrieben, der mit Solarenergie aufgeladen wird. Die verwendeten Kaffeekapseln bestehen aus biologisch abbaubaren Materialien und der Kaffee stammt aus nachhaltigem, fair gehandeltem Anbau. Auch die Produktionsmethoden der Maschine sind auf Nachhaltigkeit ausgerichtet: Viele Bauteile sind im 3D-Druckverfahren hergestellt, wodurch ressourcenintensive Metallkomponenten ersetzt werden. Ergänzt wird die Demonstration durch Mehrweg-Trinkbecher aus CO2-neutraler Produktion, aus einer Kooperation mit dem Unternehmen CUNA.

Ein weiterer Clou: FMB-Besucher und Besucherinnen können den Kaffee über einen QR-Code direkt vom Smartphone aus bestellen. Die gesamte Produktion, von der Bestellung bis zur CO2-Bilanz des Endprodukts, wird digital erfasst und abgebildet. So wird volle Transparenz über den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen gewährleistet – ein Ansatz, der sich auch auf größere Produktionsprozesse in der Automobilindustrie übertragen lässt.

Mit dieser bisher einzigartigen Demonstration zeigt das Fraunhofer-Institut auf der FMB  2024, wie zukünftige Produktionsstraßen nicht nur flexibel und effizient, sondern auch nachhaltig und transparent gestaltet werden können – im Sinne einer durchgängigen Digitalisierung und CO2-Reduktion.

Das Messeteam freut sich auf Ihren Besuch: Halle 21 / Stand C20.