Digitales Parkraummanagement

In den Innenstädten sowie zunehmend auch in Wohngebieten sind Flächen, die zum Abstellen von Fahrzeugen genutzt werden, ein wertvolles Gut. Ein breites Spektrum von Interessensgruppen engagiert sich für diese begrenzten Ressourcen. Neben den individuellen Bedürfnissen der Parkplatzsuchenden wird vielerorts über die Neuorientierung von Parkflächen debattiert, um Raum für Bewegung, Entspannung, Gemeinschaftsplätze oder attraktive Veranstaltungen zu schaffen.

Hier prallen die individuellen Bedürfnisse der Parkplatzsuchenden nach einem freien Parkplatz in der Nähe ihres Ziels auf das Bestreben nach einer Ausweitung der Radwege in der Innenstadt, der Einführung von Logistikkonzepten für die „letzte Meile“ oder der Unterstützung des von Strukturwandel betroffenen Einzelhandels und der Gastronomie.

Der erste Schritt zu einer solch lebenswerten Innenstadt besteht darin, die Bedürfnisse zu erfassen und den Parkplatzsuchverkehr entsprechend zu steuern.

Ein digitales Parkraummanagement kann einen Beitrag leisten, die benötigten Daten zu erfassen und Maßnahmen abzuleiten. Sensoren erfassen alle Parkplätze und Parkflächen in der Innenstadt, wodurch ein umfassendes Informationssystem für Parkplatzsuchende entsteht. Dieses System nutzt digitale Hinweistafeln, welche bestehende Lösungen für Parkhäuser und Tiefgaragen mit neuen Erfassungen aller Einzelstellplätze und Seitenparkflächen verknüpft. Dabei kommen verschiedene Sensorarten zum Einsatz, die den jeweiligen Anforderungen und Bedingungen gerecht werden.

Ein mehrstufiges Informationssystem informiert Parkplatzsuchende mit zunehmendem Detaillierungsgrad, je näher sie der Innenstadt kommen. Es zeigt die Verfügbarkeit freier Stellplätze sowie Behinderungen auf dem Weg zu diesen Flächen wie Stau, Baustellen oder Veranstaltungen an. Die Auswertung der Daten bietet detaillierte Einblicke in die Nutzung der Parkflächen, die Bedarfe je nach Tageszeit, Wochentag oder bei Veranstaltungen und stellt die Auslastung der Sonderparkplätze erstmals detailliert dar.  Dadurch kann die Stadt die Steuerung der Suchverkehre verbessern und die Bewirtschaftung der Parkflächen anpassen. Die gesammelten Daten dienen einer ersten aktiven Steuerung der Suchverkehre und unterstützen die Stadtverwaltung zudem bei der Ableitung von Maßnahmen zur Mobilitätswende.