Nachhaltigkeit und Präzision im Winterdienst

Anlass und Hintergrund

Die Pflege von Straßensystemen ist ein zentraler Faktor für den sicheren Fahrbetrieb. Zu dieser Pflege gehören im Winter insbesondere das Räumen von Schneefällen und das Ausbringen von Streumitteln gegen Glätte auf Gehwegen, Landstraßen, Autobahnen und Privatbereichen wie Parkplätzen in den Kommunen. Dies ist für die Sicherheit auf der Straße notwendig, verursacht jedoch erhebliche Umweltbelastungen und Ressourcenverbrauche. Das Streuen von Salz verursacht Schäden an Straßen, Fahrzeugen, straßennahen Grünflächen und Bäumen sowie dem Grundwasser. Streurouten werden heute fest geplant, die täglichen individuellen Streueinsätze werden von Verantwortlichen auf Basis von meist sehr wenigen Wetterdaten und punktuellen Prüfungen des Straßenzustandes ausgelöst. Milde Winter machen die Entscheidungsfindung dabei schwieriger, da zum einen aus Sicherheitsgründen immer gestreut wird und zum anderen aber die Gefahr hoch ist, nicht notwendige Streueinsätze durchzuführen. Erste Pilotsysteme, die auf IoT-Technologie basieren und solche Informationen generieren können, werden bereits erprobt (z. B. Kreis Lippe, Kreis Paderborn oder ASP Paderborn). Allerdings stehen der breiten Anwendung solcher Systeme sowohl organisatorische als auch technische Hindernisse im Wege.

Lösungsansatz

Bessere Informationen (aktuelle Echtzeitdaten, örtlich feiner aufgelöste Daten) über den aktuellen Straßenzustand, ein Echtzeitzugriff auf Planungsdaten (z. B. vorgegebene Wegpunkte und besondere Restriktionen) und eine präzisere automatische Streudosierung haben grundsätzlich das Potential, gezieltere und präzisere Räum- und Streueinsätze zu ermöglichen. Dies würde einerseits die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen und andererseits den Ressourcenverbrauch und die Umweltbelastungen senken. 

 

Der Lösungsansatz umfasst zwei Dimensionen: 

(1) Ein technisches IoT-System, das einfach handhabbar ist und auf die jeweiligen Einsatzorte anpassbar Straßenzustandsinformationen in Echtzeit erfasst. Außerdem nimmt es Expertenwissen auf, digitalisiert dieses und verknüpft die Informationen mit dem Fachwissen. Diese werden dann den Nutzer:innen über Standardschnittstellen zur Verfügung gestellt. 

(2) Weiterhin soll eine Organisations- und Prozessuntersuchung durchgeführt werden, um die Hemmnisse bei der Einführung solcher digitalen Systeme aufzudecken. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen anschließend in das IoT-System integriert werden.

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IoT-basierte Entscheidungsunterstützung für den Winterdienst des Kreis Lippe

Industrielle Kommunikation und IoT